Zeit für klare Zuständigkeiten
Jeder politische Umbruch birgt die Chance auf Veränderung. Die Wahlen auf Landes- und Bundesebene sind geschlagen – es ist Zeit, den großen Worten nun auch Taten folgen zu lassen. Zumindest im Landtagswahlkampf war der breite Themenkomplex Wohnen omnipräsent. Zurück zum Verwalten des Status Quo sollte daher keine Option sein. Die Alternative? Prioritäten richtig deuten – und in einem ersten Schritt Zuständigkeiten klären. Es ist höchst an der Zeit für ein eigenes Ressort für Bauen und Wohnen. So, wie es in Deutschland bereits erfolgreich praktiziert wird.
Die Zersplitterung der Zuständigkeiten ist seit Jahren ein leidiges Thema. Niemand fühlt sich wirklich verantwortlich – aber alle mischen mit. Dieses Kompetenzwirrwarr führt zu ineffizienten Prozessen, mangelnder Fachkompetenz und fehlender Kreativität in der Wohnpolitik. Der Leidensdruck ist hoch: Überbordende Bürokratie, ein eigentumsfeindliches MRG, steigende Abgaben und fehlende Unterstützung sind gelebte Realität.
Ein eigener Landesrat oder auch Bundesminister für Bauen und Wohnen würde nicht nur klare Verantwortlichkeiten schaffen, sondern auch die Expertise bündeln, die für zukunftsweisende Entscheidungen notwendig ist. Eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige, faktenbasierte Lösungen. Politische Experimente hatten wir genug.
Nutzen wir die Gunst der Stunde – und räumen der Wohnpolitik auch personell endlich jenen priorisierten Stellenwert ein, den sie im Alltag der Menschen längst innehat.