Sorge um Platzen einer Blase?
Die Corona-Krise als Preisdämpfer am Immobilienmarkt? Ganz im Gegenteil. Die dynamische Entwicklung der Immobilienpreise in Vorarlberg geht munter weiter. Laut REMAX gab es im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Plus an Verbücherungen von mehr als 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – der Wert der Verbücherungen stieg um mehr als 6 Prozent. Das ist insofern wenig überraschend, da Immobilien seit jeher als krisensichere Anlage betrachtet werden. Gerade in Zeiten der Krise wird weniger auf den Finanzmarkt, als vielmehr auf das sprichwörtliche Betongold vertraut. Ein Phänomen, das wir noch vor nicht allzu langer Zeit im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007 beobachten konnten.
Diese Situation ist schon für sich betrachtet höchst unerfreulich. Und sie wird mit Blick auf die wirtschaftliche Situation mancher Unternehmen weiter verschärft. Wir müssen im Moment davon ausgehen, dass die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nächstes Jahr mit ihrer ganzen Wucht durchschlagen werden. Warum? Unternehmen sind aktuell etwa von der Pflicht befreit, Insolvenzanträge stellen zu müssen. Viele Betriebe werden derzeit mit hohen Millionenförderungen künstlich über Wasser gehalten. Ein Umstand, der aber nicht ewig aufrecht erhalten werden kann. Mit Auslaufen der Fördermaßnahmen im kommenden Jahr ist also leider davon auszugehen, dass eine massive Pleitewelle über Österreich rollt – und damit einhergehend ein wirtschaftlicher Einbruch.
Diese Situation hätte freilich auch auf den Immobilienmarkt massive Auswirkungen. Es bleibt zu hoffen, dass die herrschende Krisensituation die Nachfrage an Immobilien nicht derart in die Höhe getrieben hat, dass es bei einem potenziellen Einbruch der Wirtschaft auch zu einem Platzen einer Blase kommt.